Das Theater mit der Gans

Leserumfrage zeigt: Gansabhauet soll so bleiben.

Es raschelte im Blätterwald vor der Gansabhauet 2023. Wie alle Jahre. Zu lesen war von einer Petition vom Tierschutz, die dann doch nicht eingereicht wurde. Der Grüne Kantonsrat Samuel Zbinden musste dazu Stellung nehmen und auch das Unverständnis von taiwanesischen Touristen wurde im Nachgang für mediale Polemik genutzt. Unverständlich sei es, dass man einer toten Gans den Kopf abhauen würde.

Historischer Hintergrund und Verbreitung
Wie alt der Gansabhauet ist, ist schriftlich nicht belegt. Laut einer Turmschrift aus dem Jahre 1858 verschwand er um 1820, wurde aber 1863 neu belebt. Bis Anfang der 1870er Jahre wurde der Brauch sehr einfach und ohne Bühne direkt auf dem Rathausplatz durchgeführt. Den Schlägern wurden lediglich die Augen verbunden und eine Zipfelmütze aufgesetzt. Die goldene Sonnenmaske und der rote Mantel wurden um 1880 eingeführt. Der Gansabhauet war früher ein auch andernorts in Europa verbreiteter bäuerlicher Brauch, der immer am Martinstag durchgeführt wurde. Ob der traditionelle Anlass auf die mittelalterlichen Zehntenabgaben an die Klöster Muri, St. Urban und Einsiedeln am Martinitag zurück geht, ist historisch nicht ausreichend belegt, kann aber vermutet werden.

Ist der Gansabhauet in seiner traditionellen Form noch zeitgemäss?
Was meinst du? Im Newsletter vom 17. November 2023 haben wir dazu eine Umfrage gestartet. Das Ergebnis der nicht repräsentativen Umfrage sieht wie folgt aus. Es sind total 330 Stimmen eingegangen. Besten Dank.

«Soll so bleiben, wie es ist» = 253 Stimmen (77 %)
«Muss angepasst werden» = 77 Stimmen (23 %)

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