Wer ist... Tina Fischer?

10 Fragen an die wanderfreudige Wirtschaftsjournalistin


Bildquelle: Handelszeitung

Name: Tina Fischer
Geburtsdatum: 17.12.1992
Beruf: Wirtschaftsjournalistin
Wohnort: Sursee
Zivilstand: ledig
Hobbies: Skifahren, Biken, Wandern und Schreiben
Lebensmotto: Es geht nichts über eine gelungene Wanderung.

1. Wer ist eigentlich Tina Fischer?
Tina Fischer ist eine der fünf Kids der fünften Generation von Fischer Weine. Und weil jetzt alle fragen: Nein, ich übernehme das Geschäft nicht. Wir hatten einen zehnjährigen Nachfolgeprozess, bei dem mein Bruder Moritz, meine jüngste Cousine Carla und ich uns gegen eine Nachfolge entschieden. Meine Cousine Anna und mein Cousin Oli vertreten ab dem kommenden Januar die fünfte Generation, was ich mega finde! Mein Weg hat mich über Abstecher nach Zürich zur Handelszeitung geführt. Dort arbeite ich als Journalistin. Das war nicht geplant, aber heute liebe ich meinen Beruf. Das Schreiben begleitet mich auch in meiner Freizeit, wo wir Soorserinnen Fabienne Bregenzer und ich als Wanderblondies von unseren schönsten Wanderungen erzählen.

2. Was sind deine Stärken?
Das Schreiben steht schon sehr weit oben. Dazu kommt mein Optimismus; ich bin immer gut gelaunt und stets motiviert.

3. Was sind deine Schwächen?
Ich will zu viel in zu wenig Zeit erreichen. Entsprechend mässig ist mein Zeitmanagement.

4. Frage von Eva Forster: «Wie siehst du die Chancen und Herausforderungen im Journalismus bezüglich Fake-News und künstlicher Intelligenz wie ChatGPT?»
Die Frage treibt vermutlich uns alle und ganz besonders uns Journalistinnen und Journalisten um. Das Schwert ist – wie immer – zweischneidig: Die Chancen von KI wie ChatGPT, Dall-E 2 oder Deepl Write sind enorm. All die Alltagsarbeiten entfallen, Standard-News kann die KI einfach aufbereiten. Sie redigiert Texte und liefert schnell einen Überblick über das Wissen, das im Internet vorhanden ist. Das lässt uns mehr Zeit, in die Tiefe zu recherchieren. Aber: Wer sich die letzten Wochen umgehört hat, dem sind sicher die Bilder von der Verhaftung Trumps oder vom Papst im Balenciaga-Daunenmantel aufgefallen. Sie sehen täuschend echt aus – sind es aber offensichtlich nicht. Das waren einfach zu erkennende Fake-News. Aber werden Nachrichten mit subtil falschen oder sogar erfundenen Informationen angereichert, dann wird es echt schwierig. Die Problematik mit Fake-News ist nicht neu. Social Media mit ihren Algorithmen haben das Thema bereits stark angetrieben, weil Fake-News oft sehr gut klicken und der Algorithmus sie dann priorisiert. Mit den aktuellen Entwicklungen wird die ganze Thematik um ein Vielfaches verstärkt. Entsprechend: Die Chancen von KI sind gigantisch, aber die Risiken und Herausforderungen leidergottes grösser.

 Bildquellen: Twitter Eliot Higgins, reddit trippy_art_special 

Wer noch mehr wissen möchte: Im Moment laufen viele Initiativen zum Eindämmen dieser Entwicklung. Der US-Präsident Joe Biden lud jüngst mit seiner Vize Kamala Harris die Chefs der grossen Tech-Häuser ein. Er schärfte ihnen ein, nur Produkte zu veröffentlichen, die auf Herz und Nieren geprüft sind – damit sich die Beispiele von Chat GPT oder Bard nicht wiederholen, die entweder falsche Informationen ausspuckten, Dinge ganz erfanden oder schnippisch antworteten. Europaweit baut die EU mit dem «AI Act» eine neue Grundlage zu genau diesem Thema. Der Ruf einer gesetzlichen Grundlage wurde nach dem durchschlägigen Erfolg von ChatGPT enorm laut – überall auf der Welt. Und wenn ich schon dran bin, ein enormes Risiko nebst Fake-News, das die KI mit sich bringt, ist die Diskriminierung. KI werden auf der Basis von Daten trainiert. Sprich dort, wo es am meisten Daten hat, weiss die KI am meisten. Und am meisten Daten sind – pardon, Aufschrei– vom weissen Mann vorhanden. Deshalb lernt die KI überproportional von ihnen, was sich dann in der Anwendung von KI negativ auswirken kann. Passiert ist das schon öfter – das prominenteste Beispiel war Amazon in den USA, bei denen das HR-Tool Bewerbungen analysierte und systematisch Frauen aussortierte. Solche und weitere Probleme werden uns in Zukunft begleiten.

5. Was sind deine aktuell grössten Herausforderungen?
Beruflich darf ich übernächste Woche einen grossen Schritt auf der Karriereleiter machen. Ich habe Respekt vor dieser Herausforderung, freue mich aber auch.

6. Was gefällt dir besonders in der Region?
Ich wohnte bisher in Bern und bin erst vor kurzem zurück nach Sursee – zurück in die Heimat – gezogen. Mir gefällt, dass ich jetzt wieder überall auf Schulfreunde treffe, freitagabends mit dem Velo ins Städtli düsen kann und der Sempachersee schon bald warm genug ist zum Schwimmen. Die Aare ist lässig, aber der Sempachersee ist halt doch das einzig Wahre.

7. Was möchtest du ändern?
Ganz konkret wünsche ich mir ein richtig gutes Café mit einer tollen Barista-Kaffeemaschine am Bahnhof Sursee. Weiter gefasst wünsche ich mir mehr Unterstützung für lokale Medien. Am Schluss ist es zwar schön, zu wissen, was im Rest der Welt läuft. Aber wenn nebenan eine Baustelle startet, tangiert mich das als Einwohnerin mittelfristig stärker. Verschwinden die lokalen Medien, berichtet niemand mehr über das, was vor der Haustüre passiert.

8. Dein Lieblingslied?
Aktuell ist es Compañero von den Halunke. Das Lied macht einfach gute Laune.

9. Ein Link zu einem spannenden Video oder etwas anderes Wichtiges für dich?
Da muss ich jetzt natürlich auf handelszeitung.ch verweisen. Da findet jeder Wirtschaftsmuffel ein Thema, das ihn oder sie interessiert. Garantiert. Und sonst ist die Wanderung auf den Brisen eine meiner liebsten. Hier gehts' zum Wanderbericht

10. Diese Person in der Region möchte ich folgendes fragen?
«Pepe» Peter Amlehn, Wächter und Erbe der Amlehn-Skulpturen, von denen eine auf dem Marienbrunnen im Städtli und eine in Fischer’s Weinladen steht: «Warum steht die Frauenstatue an der Ringstrasse nicht in deinem Garten? Aber vor allem: Weshalb schaut sie in das Gebäude hinein, wo doch weniger läuft als auf der Ringstrasse?»

Somit findet das nächste Interview mit Peter Amlehn statt.

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