Spital Sursee neu denken

Alternative Nutzung statt Abbruch?

Die Planung des Spitalneubaus in Schenkon läuft. Doch, was geschieht mit dem alten in Sursee? SP, Grüne und GLP plädieren zusätzlich für die Prüfung einer alternativen Nutzung ohne Abbruch. Das wäre nachhaltiger. Das zweite Postulat in dieser Sache wurde nun als erheblich erklärt.

Das Postulat von Sara Muff (SP) zur Schaffung von günstigem Wohraum wurde von der Regierung zwar als prüfenswert eingestuft, doch als verfrüht erachtet. Die Mehrheit des Kantonsrats sah die Gemeindeautonomie in Gefahr und lehnte das Postulat in der anschliessenden Abstimmung mit 72 zu 38 Stimmen in der Sommersession 2024 ab. Das anschliessende Postulat von Fabio Misticoni (Grüne) zur Überprüfung von Alternativen zu einem Abriss des heutigen Kantonspitals in Sursee wurde an der Session vom 27. Januar 2025 als erheblich erklärt. Der Regierungsrat muss deshalb eine alternative Nutzung in die aktuelle Analyse einfliessen lassen:

«Die Nachnutzungsstrategie soll eine Analyse von Nachfrage und Angebot auf dem Wohnungs- und Gewerbeimmobilienmarkt, eine Bewertung der Stärken und Schwächen des Standortes sowie eine Betrachtung der Mietpreise, beispielsweise für neue Wohnungen, umfassen. Auf diesen Erkenntnissen wird auch die Option einer Weiternutzung der bestehenden Gebäude, einschliesslich der Abwägung von Vor- und Nachteilen, geprüft.»

» Postulat..

» Antwort Regierungsrat... 

Spital-Umnutzungen als neuer Trend der Nachhaltigkeit und Wohnungsnot?
Wie unter anderem eine Umnutzung von Spitälern geht, zeigt ein aktueller NZZ-Bericht. Als Beispiel genannt wird dabei die Rennbahnklinik, neu als Wohnkomplex, und das Felix-Platter-Spital in Basel. Letzteres Gebäude stammt aus dem Jahr 1967 und ist heute ein Wohngebäude mit 135 Wohnungen und Gewerberäumen. In der Zentralschweiz gibt es die Beispiele von Zug und Altdorf. In Zug wurden in den Gebäuden des alten Spitals verschiedene Zwischennutzungen untergebracht. In Altdorf regt sich Widerstand gegen den Abbruch des alten Kantonsspitals. Diverse Architektenvereinigungen und der Heimatschutz verlangen eine Umnutzung nach dem Vorbild von Basel. Schweizweit planen in den nächsten Jahren fast 70 Spitäler Neu- oder Erweiterungsbauten (Quelle: Gesundheitsportal Medinside). Die Stadt Zürich wollte die Personalhäuser des Stadtspitals Triemli abreissen, hat dieses Vorhaben aber nach Protesten vertagt. In Baden dauert ein ähnlicher Streit noch an.

» Stellungnahme zum Postulat... 
» Zum NZZ-Bericht...

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